Diese Tour ist weder besonders lang noch besonders anstrengend, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Als Testtour, auf der man sich über die eigenen Fähigkeiten und die Möglichkeiten des Fahrrades klar wird, ist diese Strecke bestens geignet. Und so ging es Ostern los:
Ein Kurzurlaub, wie er sein soll - gestartet wird direkt an der Haustür und nicht am Flieger oder mit anderen "Bring-mich-hin" - Transportmitteln. Dummer weise war es ziemlich kühl an diesem Morgen, so daß wir mit Handschuhen, Schal und Mütze losfuhren. Gegen 10.00 Uhr konnte das wärmende Beiwerk zum Glück wieder abgelegt werden.
Die Radwege sind sehr gut mit Asphalt und Unterführungen ausgebaut, so das wir zügig vorankamen. Das muss man der Region zugestehen, radwegetechnisch sieht's hier besser aus als in vielen anderen Regionen. Auch wenn es der Landschaft folgend immer wieder bergauf und bergab geht - solange die Puste mitspielt, werden Blickwinkel der Landschaft sichtbar, die man sonst auch beim zigten Mal Vorbeifahren mit dem Auto gar nicht wahrnimmt. Und 50m Höhenunterschied fühlen sich auf dem Fahrrad mit gefüllten Packtaschen völlig anders an als mit dem Auto. Nebenbei drängen sich auch störende Objekte in's Gesichtsfeld, etwa achtlos wegegeworfene Flaschen, Einwegverpackungen, Plastiktüten oder auch Glasscherben. Muss das sein? In fast jedem Buswartehäusl findet sich dafür ein nahezu leerer Müllkübel...
<-Das Bild zeigt bei einem Klick die von Googlemaps vorgeschlagene Route. Als Orientierung sicher brauchbar, aber der konkrete Tourverlauf ergibt sich dann ohnehin und ist sicherlich auch jedes Jahr anders, gerade wasdie Ausbausituation des Radwegenetzes anbelangt. Auf dem Wege liegt die Ortschaft Maria-Thann mit der gleichnamigen Wallfahrtskirche. Die Marienkirche, eine Wallfahrtskirche mit einem grünen Zwiebelturm, ist eine der ältesten Kirchen des Allgäus und bildet den Ursprung der Pfarrei Maria-Thann. Rastmöglichkeit. Weiter gehts über Stockenweiler und Hergensweiler an die Leiblach. Partiell fungiert dieser Bach hier als Grenzlinie zu Österreich.
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Bis zur Leiblach gings von Maria-Thann eigentlich stetig bergab - also keine Schwitzgründe für ein spontanes Abkühl-Bad.
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Auf der österreichischen Seite führt der Radweg bzw. die schwach befahrenen Nebenstraßen über Hohenweiler und Hörbranz nach Lochau an den Bodensee. Hier kann man den den Bodensee umrundenden gleichnamigen Radweg nach Norden Richtung Lindau folgen oder so wie wir in Richtung Süden hin zu Bregenz.
Das Bregenzer Ufer kann man wieder zur Entspannung nutzen - viele Bänke laden dazu ein. Wikipedia sagt zu dieser Ortschaft: "Bregenz ist die Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg und Bezirkshauptstadt des Bezirks Bregenz. Die Stadt hat den bedeutendsten österreichischen Bodenseehafen, ist Eisenbahnknotenpunkt sowie Sport- und Kulturzentrum. Gemessen an ihrer Einwohnerzahl ist Bregenz nach Dornbirn und Feldkirch die drittgrößte Stadt Vorarlbergs." Falls Zeit bleibt und die Sicht gut ist, solltest Du unbedingt einen Ausflug mitder Seilbahn auf den Pfänder erwägen.
Weiter gehts mehr oder weniger am Bodensee entang in Richtung Hard entlang des Radschnellweges Bregenz-Hard. Dazu führt der Weg über eine Brücke über die Bregenzerache hinein ins Herz von Hard. Und hier wartet einer der besten Döner der nördlichen Halbkugel! Döner sind nach meiner Meinung echte Vollwertkost - genau das richtige nach einer Radtour.
Noch Lust auf ein Highlight? Dann solltest Du Dir den Rheindamm, der den Einlauf des Rheins in den Bodensee kanalisiert, unbedingt ansehen. Dazu muss man nur noch die die überdachte Holzbrücke "Fischersteg" über die Dornbirner Ach überqueren. Wir hatten uns für den linken Damm (von oben gesehen) entschieden und man kann mit dem Rad bis ganz nach vorn fahren.
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Gefühlt ist man vorn an der Spitze näher an Lindau als an Hard bzw. Bregenz. Mitten auf dem Bodensee mit festen Boden unter den Füßen.
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Den Abend und die Nacht haben wir in der Jugendherberge in Hard verbracht, preiswert, sauber und angenehm. Auch die Fahrräder konnten sicher abgestellt werden. Am nächsten Morgen gings dann nach dem Frühstück im Dauerregen weiter nach Feldkirch, dem eigentlichen Ziel. Dazu war es nur nötig, dem Rhein bergwärts zu folgen.
Regenwetter ist immer ein Problem. Zum Einen ist die Sicht durch den nie wirklich passenden Regenumhang eingeschränkt, zum anderen scheue ich mich, dann den Fotoapparat raus ins nasse zu holen. Könnte ja schädlich sein. Naja, außerdem steigt die Motivation entgegen anderslautenden Behauptungen nicht an- ich war weniger geneigt, tolle Umwege zu fahren und wollte eigentlich nur noch ankommen.
So kamen wir nach Feldkirch.
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Die Jugendherberge ist in einem mittelalterlichen, denkmalgeschützten Gebäude untergebracht und bietet neben einer Küche und 3 Aufenthaltsräumen auch einen Abstellraum für Ski und Fahrräder sowie einen schönen Garten mit Liegewiese, Feuerstelle und Spielplatz. Die Rezeption ist ganzjährig von 07:00 bis 23:00 Uhr besetzt, die Zimmer sind geräumig und preiswert. Sehr empfehlenswert. Das Zimmer als Basis lassen sich leicht Ausflüge in die Stadt oder Umgebung unternehmen.
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Weil am nächsten Tag schönes Wetter war und wir noch nicht gänzlich ermüdet waren, sind wir nach Liechtenstein mit dem Rad gefahren. Der Weg dahin ist nicht zu verfehlen, einfach immer dem Rheintal folgen.
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